Cross-border O2O – Die chinesische Version von Omni-Channel E-Commerce

​Chinesische Touristen reisen rund um die Welt, einschließlich Deutschland. Dabei geben sie jährlich rund 169 Milliarden US-Dollar aus.

by Azoya

Chinesische Touristen reisen rund um die Welt, einschließlich Deutschland. Dabei geben sie jährlich rund 169 Milliarden US-Dollar aus. Bislang ist das Kaufverhalten der Reisenden aus Fernost sehr willkürlich. Ein großes Hindernis sind die fehlenden Sprachkenntnisse. Kaum ein Geschäft in Deutschland bietet Produktinformationen in chinesicher Sprache an. Zudem können sie aufgrund von Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaften nur bedingte Mengen an Waren einkaufen.

Aus China kommt nun ein Geschäftsmodell, dass es deutschen Stationärhändlern ermöglicht, chinesische Touristen im lokalen (deutschen) Geschäft direkt anzusprechen und sie als Kunden zu gewinnen. Das Modell heißt O2O und bedeudeut im klassischen Sinne “Von Online nach Offline”. Per Definition ist es ein E-Commerce-Modell, das das stationäre, also offline Geschäft, mit dem Internet kombiniert. Im Grunde ein Omni-Channel-Modell. O2O-E-Commerce-Plattformen ziehen Kunden online an, aber der wirkliche Gebrauch der Dienstleistung findet offline statt. Firmen, die auf diesem Modell basieren sind unter anderem OpenTable, Eventbrite, Uber oder ähnliche.

Ist O2O der nächste Internet-Boom?

In China ist O2O nicht nur ein innovatives Geschäftsmodell, es ist vielmehr eine neue Norm in der Internet-Wirtschaft. Fast alle Internet-Giganten investieren stark in O2O-Geschäft und bieten ihren Kunden eine Fülle von Dienstleistungen an.

Es gibt einige Indikatoren, die den Anstieg des O2O-Konzepts in China andeuten:

  1. Chinesen sind immer stärker vernetzt. Die Zahl der mobilen Nutzer in China steigt weiter stetig an. Laut MIIT erreichte die Zahl der chinesischen Handy -Nutzer im März 2015 1,29 Milliarden, davon sind 162 Millionen 4G-Nutzer. Der breite Zugang zum Internet hat den technischen Grundstein für O2O-Angebote gelegt.
  2. Chinesische IT-Unternehmen beschäftigen immer ausgefeiltere und ausgereiftere IT-Technologien. So ist beispielsweise der QR in fast allen SNS und E-Commerce-APPs eingebettet. Eine Statistik aus Oktober 2013 zählte mehr als 113 Millionen Scans mit WeChat in einem Monat. Laut Visualead, einem israelischen Startup, welches benutzerdefinierte QR-Codes bereit stellt, ist China dem Rest der Welt zwei Jahre voraus, was den Einsatz von QR betrifft.
  3. Die Art und Weise, wie chinesische Kunden Informationen erhalten, wurde revolutioniert. Immer mehr Smartphone-Nutzer suchen jetzt nach Informationen über ihr Handy vor dem Kauf. Da sie verschiedene digitale Kanäle für ihre Recherche nutzen, werden sie verschiedenen Marketing-Berührungspunkten ausgesetzt. Händler können dieses Verhaltensmuster nutzen, um gezielt auf die Kundenbedürfnisse einzugehen.
  4. Das Kundenverhalten chinesischer Verbraucher hat sich verändert. Sie sind anspruchsvoller und sehr vernetzt und sie suchen immer mehr "Shopping-Komfort". Sie möchten jederzeit, überall und über alle Kanäle einkaufen können. Sie erwarten verschiedene Zahlungsmöglichkeiten und verschiedene Abholungs- und Retoure-Optionen. Insgesamt gibt es eine wachsende Nachfrage nach einem integrierten Shopping-Erlebnis über mehrere Kanäle

O2O ist in China bereits sehr stark verbreitet – Chinesen kennen dieses Modell. Und da mehr und mehr chinesische Touristen ins Ausland reisen und von dort eine Vielzahl an Produkten mitbringen, macht es Sinn, dieses Geschäftsmodell zu erweitern – in grenzüberschreitendes Shopping.

Was bedeutet das für deutsche Stationärhändler?

Mit ihrer cross-border O2O-Lösung öffnet Azoya deutschen Stationärhändlern die Tür zum chinesischen Konsumenten. Und so funktioniert es:

Ein chinesischer Tourist, der in Deutschland ein lokales stationäres Geschäft besucht, weiß in der Regel wenig über das Geschäft und die Produkte. Er konnte sich vorab nicht infrmieren, da er das Geschäft bis dato gar nicht kannte.

Da das Geschäft ein O2O-Modell implementiert hat, findet der Tourist zu seiner Überraschung den ihm vertrauten QR-Code mit chinesischen Zeichen an den Produkten, das ihn dazu auffordert, den Code zu scannen.

Nachdem er den QR gescannt hat, wird er auf eine chinesicher Seite des Geschäfts weitergeleitet. Dort findet er Informationen zu den Produkten ujnd dem Händler. Er kann sich ausgiebig informieren und, wenn er dies wünscht, die Produkte direkt online kaufen. Beim Abschließen der Kauftransaktion hat er zudem die Wahl, dich die Produkte nach Hause schicken zu lassen – er muss also kein extra Gepäck transportieren. Das Beste allerding ist, das ser jetzt Zugang zum Geschäft hat und es sozusagen “mit nach Hause” nehmen kann. Digital, über sein Handy. Der Tourist reist also wieder nach China und kann von Zuahsue weiter auf der chinesischen Online-Version des GEschäfts einkaufne und sein Shopping-Erlebnis auf seinen Social Media Kanälen teilen. Aus dem einmaligen Shopbesuch eines chinesischen Touristen kann ein treuer Kunde und Markenbotschafter gewonnen werden.